Tag: bücher

Nadja Spiegelman: Was nie geschehen ist

Nadja Spiegelman: Was nie geschehen ist Für wex zum Lesen zu empfehlen? Für Menschen, die sich mit Erinnerungen in Familiengefügen beschäftigen wollen und dazu eine anregende Erzählung der Annäherung an unterschiedliche Erinnerungsweisen über Generationen hinweg lesen möchten. Für alle, die sich auf die Suche nach eigenen Erinnerungen aus Kindheit und den Geschichten von Eltern und Großeltern dazu begeben wollen. Für Personen, die Lust haben, lesend sich Fragen zu eigenen Vorstellungen und eigener Geschichte zu stellen. Nadja Spiegelman hatte schon lange vor über die Mutter und ihr Leben zu schreiben. Oder genauer: darüber, wie das eigene Er_Leben durch das Erzählen der...

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Imbolo Mbue: Das geträumte Land

Imbolo Mbue: Das geträumte Land Für wex zum Lesen zu empfehlen? Für alle, die spannend geschriebene Bücher mögen und Geschichten von zwischenmenschlichen Zusammenhängen, die sich im Laufe einer Geschichte entwickeln. Für Menschen, die die Verknüpfung von sehr unterschiedlichen Leben und die Bedingtheit sehr unterschiedlicher Lebensbedingungen, die durch Rassismus und Sexismus geprägt sind, an einem konkreten Beispiel nachvollziehen wollen. Für Personen, die sich über Kapitalismus und die damit einhergehenden heterosexistischen und rassistischen sowie migratistischen Normen und Zurichtungen Gedanken machen wollen und dies anhand einer konkreten Geschichte nachvollziehen wollen. Die Rahmenerzählung ist schnell erzählt: Jende ist aus Limbe, Kamerun, nach New York,...

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Franziska Hauser: Die Gewitterschwimmerin

Franziska Hauser: Die Gewitterschwimmerin Für wex zum Lesen zu empfehlen? Für Menschen, die sich mit Dis_Kontinuitäten deutscher Geschichte anhand einer konkreten Familie beschäftigen wollen vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute. Für alle, die es mögen, wenn Geschichten in Zeitsprüngen erzählt werden, bei denen sich die Verbindungen erst im Laufe der Zeit entschlüsseln. Das Buch beginnt seltsam: Die Mutter der Protagonistin Tamara stirbt eher überraschend und nach Alkolholkonsum auf einer Polizeiwache. Tamara, die noch lebende Tochter besiedelt nach dem Tod der Mutter das Haus der nun beide verstorbenen Eltern. Dies macht sie, indem sie vor allem zunächst Wände schreiend und...

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Elena Lappin: In welcher Sprache träume ich?

Elena Lappin: In welcher Sprache träume ich? Für wex ist das Buch? Menschen, die an neuerer europäischer Geschichte interessiert sind, die Einsprachigkeit nicht als Norm wahrnehmen. Alle, die über den Zusammenhang von Sprachen, Migration und Identitäten nachdenken wollen. Als erstes hat mich der Titel angesprochen – die darin anklingende Befragung von Sprachen und Zugehörigkeiten. Genau dies wird in der Autobiografie von Elena Lappin für das eigene Leben, Sein und Sprechen chronologisch erzählt. Geboren 1954 in Russland und mit drei Jahren mit den Eltern aus politischen Gründen nach Prag umgesiedelt, wo ein paar Jahre später der Bruder Maxim zur Welt kommt,...

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Amy Liptrot: Nachtlichter

Amy Liptrot: Nachtlichter Für wex zum Lesen zu empfehlen? Wenn du gerade mit dir haderst und zweifelst. Wenn du das Gefühl hast, dir selbst begegnen zu wollen aber nicht zu wissen wie. Wenn du dir liebevoll begegnen willst. Wenn du die Unterstützung brauchst zu sehen, dass auch schwerste persönliche Krisen durchgehbar sind. Was noch? Wenn du darüber nachdenkst, ob du dich selbst als süchtig empfindest und was es heißen könnte für dein Leben. Wenn du dich für genaue Naturbeobachtungen interessierst. Wenn du an Verlangsamung deines Lebens interessiert bist. Wenn du überlegst eine Auszeit in der Einsamkeit irgendwo zu nehmen. Mit...

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Svenja Leiber: Staub

Svenja Leiber: Staub Für wex zum Lesen zu empfehlen? Für Personen, die sich mit den Spuren der eigenen Vergangenheit im Jetzt beschäftigen wollen oder Lust haben dazu etwas zu lesen. Für Menschen, die es genießen, wenn Gender uneindeutige Charaktere vorkommen, ohne dass es sich um eine Coming-Out-Geschichte dieser Personen handelt – sondern stattdessen um die Verantwortung gesellschaftlicher Zustände für das schwierige Leben von Menschen, die diskriminiert werden.
 Der Roman verknüpft gesellschaftliche diskriminierende Zustände und persönliches Leben und Erleben einer umfassend privilegierten Person in einer spannenden und nachdenklich machenden Weise. Auf jeden Fall lesenswert! Was noch? Der Roman ist von einer weißen...

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Verena Lueken: Anderswo

Verena Lueken: Anderswo Für wex zum Lesen zu empfehlen? Wenn du die Poesie einer Sprache liebst, die mit wenigen Ausdrücken Dinge so berührend ansprechen und auf den Punkt bringen kann. Wenn du dich mit Scham und Schuld als Erbe beschäftigst und wie sich das in das Verhalten deiner Eltern und dann auch in dein eigenes Sein einschreibt. Wenn du versinken und dann fließen willst durch die Schönheit einer Prosa, die dich mitnimmt und berührt. Ich mag Literatur, wenn sie mich herausfordert. Wenn sie mir Worte gibt, für etwas, was ich höchstens diffus und undeutlich in mir gespürt habe. Wenn sie...

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Büchertisch bei buch|bund in Berlin-Neukölln

Ihr seid auf der Suche nach spannenden und inspirierenden Büchern und sucht einen tollen Buchladen in Berlin-Neukölln? Dann schaut bei buch|bund in der Sanderstraße 8 vorbei! Seit Ende April 2020 gibt es dort auch einen Büchertisch von w_orten und meer. Viel Spaß beim Stöbern und beim Lesen!      

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Celeste Ng: Kleine Feuer überall

Celeste Ng: Kleine Feuer überall Kleine Feuer überall. So klein, dass sie häufig erst mal nicht zu merken sind. Gelegt aus Frust, Verzweiflung, Trauer, als Kommunikationsangebot. Zunächst kleine Feuer, ist am Ende aber das ganze Haus abgebrannt. So auch in der Rahmenerzählung des neuen Romans von Celeste Ng. Am Ende, was zugleich der erzählte Anfang des Romans ist, steht die Familie Richardson, Vater Anwalt, Mutter Lokalreporterin und drei der vier Kinder im Teenage-Alter, vor den abgebrannten Ruinen der Familienvilla in einem reicheren Viertel des Ortes Shaker Heights, außerhalb von Cleveland. Alle bis auf eins der vier fast erwachsenen Kinder der...

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Celeste Ng: Was ich euch nicht erzählte

Celeste Ng: Was ich euch nicht erzählte Dieser Roman ist ein Geschenk, um zu verstehen, wie Rassismus und Sexismus das Selbstbild und Leben von Menschen grundlegend prägt. So grundlegend, dass sie ihre Handlungen und Empfindungen als zutiefst persönlich begreifen und die Verinnerlichung der Diskriminierung gar nicht als solche wahrnehmen können. Durch das Nebeneinanderlegen unterschiedlicher Perspektiven, die alle aus sich und in sich schlüssig und nachvollziehbar sind, gelingt es Celeste Ng in diesem großartigen Roman aufzuzeigen, wie tiefgreifend strukturelle Gewalt die Selbst- und Fremdwahrnehmung durchzieht, dass sie auch zu dem Verlust von Kontakt, Begegnung oder sogar zum Tod führen können. Die...

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