21.12.21.-2.1.22 | 17 Uhr Winter-Aktion

Dear friends von Worten und mehr,

wir haben uns für die Zeit zwischen den Jahren ein tägliches literarisches, wortendes, empowerndes, tröstendes und inspirierendes Programm überlegt. Für euch alle, die ihr Lust auf Berührung und Inspiration jenseits von der kapitalistischen Zwangslogik zu dieser Zeit habt und mit Diskriminierungsstrukturen in diesen Tagen noch mal verstärkt struggelt, weil euch andere Normallogiken vorgehalten werden. Für euch alle, die in dieser von cis-, hetero- und zweigegenderten Normalitäten von Biofamilien und Paarbeziehungen geprägten Zeit euch ausgeschlossen, außen vor fühlt und sich nicht mit den Konsumhypes identifizieren können und wollen. Ebenso wie für alle, die durch Rassismus und BeHindert-Werden in dieser Zeit und im Jahresrückblick herausgefordert sind.

Mit Beginn am kürzesten Tag des Jahres, dem 21. Dezember, wollen wir neue wortende, hörende, virtuelle Verbindungen, neue Themen für diesen Zeitraum und neue Rituale anbieten. Wir wollen euch Glitzer, Lachen, Nachdenken, Raum zum Spüren und Gemeinschaft in die Zeit um den Jahreswechsel bringen und mit euch teilen.

Zwischen dem 21.12.2021 und dem 2.1.2022 wird es also jeden Tag um 17 Uhr eine Online-Veranstaltung über zoom geben. Wir hoffen, euch damit jeden Tag etwas Empowerndes, Schönes, Inspirierendes, Verbindendes mitzugeben. Die Veranstaltungen werden zwischen 30 und 60 Minuten dauern – und danach wird es noch ein wenig Raum geben für Fragen, Austausch und Beisammen-Sein.

Es wird klassische Literaturlesungen geben, aus dem Verlagsprogramm und weit darüber hinaus. Es wird weitere Lesungen und Gespräche geben, Meditationsangebote und Visualisierungsübungen, Austausch über Texte, die uns in diesem Jahr begleitet haben, aufregende Previews aus unserem kommenden Verlagsprogramm (!!!) und vieles Überraschendes mehr. Das komplette Programm, welches laufend ergänzt wird, findet ihr unten. Und auch auf unserem Instagram-Kanal werden wir euch jeden Tag über die Veranstaltungen informieren.

Freut euch schon auf Gespräche und Beiträge von und mit Karen Köhler, Lann Hornscheidt, Eliah Lüthi, Tucké Royale, Otter Lieffe, Elnaz Farahbakhsh, Rita Fürstenau, Lilly Axster und vielen mehr.

Um die Veranstaltungen möglichst vielen Leuten zugänglich machen zu können, wird der erste Teil jeder Veranstaltung aufgezeichnet – die Gespräche und der Austausch im Anschluss werden nicht aufgezeichnet und auch nicht öffentlich gemacht.

Zugangsdaten

Hier die Zugangsdaten, über die ihr jeden Tag Zugang zur jeweiligen Veranstaltung bekommt:

Meeting-ID: 944 0644 3559
Kenncode: 358819

Oder auch hier direkt über den Link: click

Und hier kommt das Programm, täglich um 17 Uhr:

21.12. Auftakt

Zum Start unserer Winter-Aktion geben wir euch eine Einführung in das, was euch zwischen den Jahren erwartet. Vor allem aber werden wir Texte und Gedichte mit euch teilen und vorlesen, die uns in diesem Jahr begleitet und berührt haben. Im Anschluss daran freuen wir uns auf Austausch mit denjenigen, die Lust dazu haben.

Toni liest aus:
Die Walin von Christian Mahlow, Illustrationen von Joelle Vanderbeke (edition outbird)
Goodbye Gender von Rae Spoon und Ivan Coyote (deutsche Übersetzung von Lemon Thyme und Enys Novemba)

Lann liest aus:
Hier. Gedichte von Hilde Domin (S. Fischer) (darin: Nicht müde werden, Vögel mit Wurzeln, Das Gefieder der Sprache)
Pleasure Activism: The Politics of Feeling Good von adrienne maree brown (AK Press)
The Uses of the Erotic von Audre Lorde (aus Sister Outsider)

22.12. Sich nicht an Gewaltverhältnisse gewöhnen

Ein Abend mit der großartigen Schriftstellerin Karen Köhler, die u.a. den Roman Miroloi geschrieben hat und einen wunderbar inspirierenden Erzählband. Karen ist gerade für einen Monat auf Hiddensee zu Gast, als erste Inselschreiber_in! Karen arbeitet dort zu der Frage, was es heißt sich an Gewaltverhältnisse zu gewöhnen oder nicht zu gewöhnen. Nach einer Lesung von Karen wird es ein Gespräch geben.

23.12. Spoken Word und Gedichte mit Elnaz Farahbakhsh

Elnaz Farahbakhsh ist queere Autor*in, Künstler*in, Dichter*in und Aktivist*in. Im Schreiben beschäftigt sich Elnaz mit den Themen Familie, Ancestors, Spiritualität, Flucht, Healing und Mental Health. Am 23.12. wird Elnaz einige Texte lesen und erzählen, wie Elnaz den Jahresabschluss schreibend gestaltet.

24.12. Der Pullover trägt mich nicht mehr / Yünden Bir Bellek

Wir laden Lilly Axster ein zu einer Lesung aus dem neuen, noch unveröffentlichten Roman sowie Input und Austausch zum (An)Schreiben gegen Sprech-Ordnungen und herrschende Diskurse. Das neue Romanprojekt Der Pullover trägt mich nicht mehr erscheint 2022 bei edition assemblage zeitgleich auf Deutsch und in türkischer Übersetzung von Dilman Muradoğlu.

25.12. Lieben und Wut

Am 25.12. erwartet euch ein Preview auf unser kommendes Frühjahrsprogramm 2022. Lama Rod Owens schreibt in Lieben und Wut – Wege durch Ärger und Wut zur Befreiung (Originaltitel: Love & Rage; Über_setzung: Astrid Ogbeiwi) aus buddhistischer, queerer und Schwarzer Perspektive sehr persönlich, professionell und berührend und bietet neue Ansätze für einen Umgang mit Wut. Denn unverarbeitete Wut, Schmerz und Trauer müssen gespürt werden, um Wege zu individueller und kollektiver Befreiung zu finden. Lann Hornscheidt wird aus dem Buch lesen und Meditationsübungen anleiten.

26.12. Spoken Word und Kolumnen

Ein Lese-Abend mit Eliah Lüthi. Eliah Lüthi ist die Akademie der Unvernunft und liebt es Welt_en, Verständnisse und Blicke zu ent_rücken– eigene und andere – und ent_hindernde (T)Räume zu gestalten in Gesprächen, AlltagsHandeln, Schreib_diktier_en, Lehren, Bewegen, Kuratieren, Herausgeben und Performen. Dabei stellt Eliah sich Fragen zu eigenen Erfahrungen und Beobachtungen in beHindernden und verRückenden Institutionen und Alltagssituationen, ebenso wie in dem Suchen nach selbstbestimmten Verständnissen. Eliah schreibt die regelmäßige Crip & Mad Kolumne der Unvernunft in der Kulturzeitschrift Oberösterreich, aus der wir auch einige Texte hören werden. 2020 erschien das von Eliah herausgegebene Buch beHindert & verRückt Worte_Gebärden_Bilder finden bei edition assemblage. Bei w_orten & meer hat Eliah zuletzt das Manifest Mit allem was wir leben! ins Deutsche übersetzt.

27.12. Lesung und Werkstattgespräch (vorab aufgezeichnet)

Euch erwartet ein Preview auf einen Roman aus unserem kommenden Frühjahrsprogramm: In der Tiefe der Wurzeln beginnt ein Singen von Tina Makereti (Originaltitel: Where the Rēkohu Bone Sings). Außerdem gibt es ein Werkstattgespräch mit Friederike Hofert und Marianne Eppelt, die beide maßgeblich an der Produktion des Buches beteiligt sind: Friederike hat den Text aus dem neuseeländischen Englisch ins Deutsche übersetzt und Marianne hat die Übersetzung lektoriert. Wir sprechen über die Arbeit mit dem Text, über Fragen und Schwierigkeiten der Über_setzung und des Über_setzungslektorats und darüber, wie es ist, einen Text, der eine*n lange begleitet hat, schließlich loszulassen.

28.12. Zu Lieben

Lann Hornscheidt erzählt und liest aus dem politischen Lebensratgeber Zu Lieben – Lieben als politisches Handeln. Zu Lieben, und insbesondere sich selbst zu lieben ist ein widerständiges Antworten auf strukturelle Gewalt, also auch hochpolitisch.Wie kann Liebe jenseits von romantisierenden, paarnormativen und auf Sexualität reduzierten Vorstellungen betrachtet werden – und welche Veränderungen könnte es bringen, würde Lieben politisch verstanden?

29.12. Bilderbuchkino – Im Winter

Wir möchten mit euch in die Fabel Im Winter (rotopol) eintauchen. Nach einem Bilderbuchkino sprechen wir mit Rita Fürstenau über die Entstehung des Buches, über die behandelten Themen und darüber, was die Worte und Bilder in uns auslösen. Im Winter erinnert an eine klassische Tierfabel, doch anstelle einer moralischen Vermittlung tritt eine atmosphärische Verdichtung, die weder erklären noch belehren möchte, sondern den Blick auf das Innenleben der Figuren und ihre Beziehungen untereinander richtet.

30.12. Margins and Murmurations (english)

Otter Lieffe wird aus dem bisher nur auf Englisch erschienenen Roman Margins and Murmurations lesen. Nach der Lesung gibt es ein Gespräch mit Shiva Tafkami und Eddi Steinfeldt-Mehrtens.

31.12. Die Neue Selbstverständlichkeit

Ein Abend mit Tucké Royale. Tucké Royale arbeitet als Autor, Regisseur, Musiker und Schauspieler. In seiner Kunst beschäftigt sich Tucké u.a. mit Identität(en) und entzieht sich Kategorisierungen, Festlegungen und Einordnungen.
Royale studierte Judaistik an der Freien Universität Berlin und Puppenspielkunst an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Seine Solo-Stücke TUCKÉ ROYALE und ICH BEISSE MIR AUF DIE ZUNGE UND FRÜHSTÜCKE DEN BELAG, DEN MEINE RABENELTERN MIR HINTERLIESSEN wurden international gezeigt. 2017 hat Tucké Royale sein in Zusammenarbeit mit Johannes Maria Schmit geschriebenes Rachemusical MIT DOLORES HABT IHR NICHT GERECHNET am Maxim Gorki Theater in Berlin uraufgeführt.

1.1. Jahresabschluss und -anfang

Was nehmen wir aus dem vergangenen Jahr mit? Wie wollen wir das neue Jahr beginnen? Wir suchen und finden Texte, Worte und Rituale abseits von normativen Vorstellungen und restriktiven Neujahrsvorsätzen.

Toni liest aus:
Zuhause von Daniel Schreiber (suhrkamp)
Sprachhaltung zeigen! von Lann Hornscheidt

Lann liest aus:
Die Grammatik der Lebendigkeit von Robin Wall Kimmerer
Aktivismus heißt Verbindung von Sherri Mitchell

2.1. Body Language (english)

Der Essay Body Language – How to Tell A Genderqueer Story von Alex Marzano-Lesnevich erschien im Dezember 2019 im Harper’s Magazine. Wir planen, eine deutsche Übersetzung des Textes herauszubringen und möchten diesen wundervollen und berührenden Text vorfreudig schon einmal mit euch teilen.